Häufige Fehler bei der Erstellung eines Notfallfonds

Unzureichende Zielsetzung und Planung

Fehlende Definition des benötigten Betrags

Wenn Sie sich nicht die Mühe machen, den benötigten Betrag Ihres Notfallfonds sorgfältig zu berechnen, laufen Sie Gefahr, entweder zu wenig oder zu viel zur Seite zu legen. Einerseits kann ein zu geringer Betrag dazu führen, dass die Rücklage im Ernstfall nicht ausreicht, um größere Ausgaben zu decken. Auf der anderen Seite können zu hohe Reserven dazu führen, dass Sie anderweitig benötigtes Kapital binden und nicht für Investitionen oder Alltagsausgaben nutzen. Eine individuelle und realistische Kalkulation, basierend auf regelmäßigen Ausgaben und persönlichen Lebensumständen, ist deshalb unerlässlich.

Konzentration auf kurzfristige statt langfristige Notfälle

Viele Menschen fokussieren sich bei der Planung des Notfallfonds ausschließlich auf kurzfristige Belastungen, wie Autoreparaturen oder eine defekte Waschmaschine, und vernachlässigen dabei langfristige finanzielle Risiken wie Arbeitslosigkeit oder gesundheitliche Einschränkungen. Diese Fehleinschätzung kann dazu führen, dass im Ernstfall die Rücklagen schnell erschöpft sind. Es ist wichtig, bei der Erstellung des Notfallfonds auch längerfristige Szenarien zu bedenken und entsprechend großzügig zu planen.

Fehlende Überprüfung und Anpassung des Betrags

Ein Notfallfonds ist keine statische Größe. Lebensumstände ändern sich, etwa durch Familienzuwachs, Umzug oder Jobwechsel, wodurch sich auch der erforderliche Puffer verändern muss. Viele versäumen es jedoch, ihren Notfallfonds regelmäßig zu überprüfen und an die aktuelle Lebenssituation anzupassen. Dieses Versäumnis kann im Ernstfall erhebliche Konsequenzen haben, da der ursprünglich angesparte Betrag nicht mehr dem tatsächlichen Bedarf entspricht.

Falsche Verwahrung des Notfallfonds

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Aufbewahrung auf dem laufenden Girokonto

Der häufigste Fehler ist die Verwahrung des Notgroschens auf dem regulären Girokonto. Hier besteht die große Gefahr, dass das Geld aus Versehen für Alltagsausgaben genutzt wird, statt für echte Notfälle zur Verfügung zu stehen. Diese fehlende Barriere erschwert die Disziplin beim Sparen und reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass das Geld im Notfall tatsächlich vorhanden ist. Eine strikte Trennung durch ein separates Konto ist daher ratsam.
02

Wahl riskanter oder illiquider Anlageformen

Einige Sparer möchten mit ihrem Notfallfonds zusätzliche Rendite erzielen und legen das Geld daher in Aktien, ETFs oder anderen volatilen Anlageformen an. Im Ernstfall kann das Kapital jedoch gerade zum ungünstigsten Zeitpunkt nicht oder nur mit Verlusten verfügbar sein. Ebenso problematisch sind illiquide Anlagen wie Immobilien oder Festgelder mit langer Laufzeit. Ziel des Notfallfonds muss stets sein, sofort und uneingeschränkt Zugriff auf das Geld zu gewährleisten.
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Keine oder zu geringe Verzinsung

Auch wenn Sicherheit und Liquidität Vorrang haben, sollte das Geld des Notfallfonds möglichst nicht komplett zinslos auf dem klassischen Sparbuch liegen. Die Inflation nagt sonst kontinuierlich an der Kaufkraft des angesparten Betrags. Viele Banken bieten mittlerweile Tagesgeldkonten mit moderaten Zinsen und täglicher Verfügbarkeit an, die ein sinnvoller Kompromiss zwischen Sicherheit, Liquidität und Rendite sind.

Fehlende Disziplin und Motivation beim Aufbau

Ein typischer Stolperstein ist das sporadische oder nur gelegentlich erfolgende Sparen. Viele nehmen sich zwar vor, regelmäßig Geld zurückzulegen, vergessen es aber oder verschieben die Überweisung zugunsten kurzfristiger Wünsche. Um den Notfallfonds zügig aufzubauen, ist Kontinuität entscheidend. Automatisierte Sparpläne, zum Beispiel per Dauerauftrag, helfen dabei, den Sparprozess zu automatisieren und dauerhaft auf Kurs zu bleiben.